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Aktuelles: BOOTE Magazin


Ein Video-Endoskop schafft völlig neue Einblicke.
Bevor man eine Krankheit kurieren kann, muss sie zuerst einmal erkannt und richtig diagnostiziert werden. Das ist in der Motorenwerkstatt nicht viel anders, als beim Onkel Doktor. Nur was tun, wenn der Kranke nicht sprechen kann? Bevor es ab in den OP geht, versucht man, sich ein genaues Bild von dem Patienten zu machen. Das gilt für den Mediziner sprichwörtlich, der bei dieser Gelegenheit auf Röntgengerät, Computertomographie, Ultraschall und Endoskope zurückgreift.
Der Heiler an der Werkbank brauchte bis dato eine Kiepe voll Erfahrung oder hellseherische Fähigkeiten, wollte er seinem Patienten eine unnötige Operation ersparen. Hellseher sind die Schrauber auch heute noch, nur hat das Ganze jetzt viel mehr mit moderner Technik als mit „Spökenkiekerei“ zu tun. Das von Olympus angebotene iPLEX MX ermöglicht tiefe Einblicke ohne großen „chirurgischen Eingriff“, was Ärzte unter sich vielleicht als Minimalinvasive Operationstechnik bezeichnen würden.
Hinter der für Laien unverständlichen Typenbezeichnung steckt ein tragbares Video-Endoskop, dessen Akku zwei Stunden autarkes Arbeiten ermöglicht. Gearbeitet wird mit einer Kamera, die in einer drei Meter langen Sonde steckt. Die Sonde kann auch unter Wasser eingesetzt werden und ist resistent gegen anhaftendes Motoröl. Mit LED-Beleuchtung und schwenkbar in vier Richtungen, ermöglicht die bewegliche Spitze der Sonde Voraussicht im Blickwinkel von 120 Grad. Der Clou ist ein Spiegel-Adapter,mit dem der „Operateur“ um die Ecke gucken kann.
Was es dort zu sehen gibt, zeigt ein 5,6-Zoll-Monitor.Auf dem Programm stehen Kurzfilme, Standbilder und digitale Fotos in Schwarz-Weiß oder Farbe, dank stufenlosem Dreifach-Zoom, elf Helligkeitsgraden und einer Tiefenschärfe von 18 mm bis unendlich in bester Qualität. Und das alles per Joystick gesteuert: Nichts ist unmöglich. Film oder Fotos können auf einer Speicherkarte deponiert und anschließend auf dem Fernseher oder Computer gezeigt oder einfach nur archiviert werden. Für Sachverständige, die ein Gutachten erstellen wollen, ist das mobile Olympus-Video-Endoskop der perfekte Helfer.
Ein Klassiker ist der Blick in den Verbrennungsraum, der eigentlich bei allen Motoren gelingt. Vorausgesetzt, es gibt irgendwo eine Öffnung, die im Durchmesser größer als 6 mm ist. In der Regel muss nur die Zündkerze rausgedreht werden. Anschließend kann der Motor-Doktor nicht bloß den Verbrennungsraum, sondern auch Kolbenboden, Laufbuchse, Ventile und Ventilsitze untersuchen. Der Testmotor ist kerngesund. BOOTE-Kollege Torsten Moench schläft nach dem Check-up seines Motors, den er für diese Geschichte kurz vor Weihnachten in Auftrag gab, deutlich besser.
Film und Fotos zeigen fast jungfräuliche Zylinderwände, auf denen noch die Spuren vom Hohnen zu sehen sind, Kolben, Brennräume und Ventile ohne nennenswerte Ablagerungen und einen dicken (Konservierungs-) Ölfilm. Die Diagnose: Der mittlerweile fünf Jahre alte 40er-Yamaha ist kerngesund.
Mit dem Video-Endoskop bekommt man ohne großen Aufwand Dinge zu sehen, die normalerweise erst sichtbar werden, nachdem eine Menge Teile abgebaut und zerlegt worden sind. So geht zum Beispiel der Blick bei einem Zweitakter durch den Vergaser hindurch auf die Flatterventile. Sie möchten wissen, wie es unter der Schwungscheibe oder in den Kühlkanälen aussieht? Mit dem Endoskop kein Problem.
Durch den Nabenauspuff geschoben, lassen sich auch die Unterwasserteile von Außenbordern und Z-Antrieben von innen prüfen. Darüber hinaus gewährt die moderne „Sehhilfe“ auf dem Boot Einblick in Stringersysteme, Kabelkanäle und geschlossene Bauteile, wie Tanks und Pumpen, ohne diese zerlegen zu müssen. Selbst die Unterwasserwelt bleibt den Schaulustigen nicht verborgen. Soweit die Sonde reicht, können auch Propeller, Wellen, Wellenböcke und Ruder untersucht werden.
Dass es den „Gesundheits-Check“ nicht auf Rezept gibt, versteht sich bei 25 000 Euro Anschaffungskosten fast von selbst.Wer ein Sachverständigengutachten in Auftrag gibt, zahlt allein für den Einsatz des Video-Endoskops rund 180 Euro. Das ist für eine Diagnose, mit der man unter Umständen eine Menge Geld und Ärger sparen kann, ein angemessener Preis.
Text: Erich Bogadtke
Fotos: Christian Tiedt
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